Am Dienstag, den 16.05. hatte der SPD-Ortsverband zur Monatsversammlung im Helds Vital eingeladen und konnte als Gäste den Geschäftsführer der Chiemgau Arena (CA) GmbH Herrn Timo Gerhold und den Aufsichtsratsvorsitzenden der CA und Vorstand des Ski Clubs Ruhpolding, Herrn Harald Stempfer begrüßen.
Ein Jahr Chiemgau Arena GmbH als Anlass um über die aktuellen Entwicklungen und Pläne der Chiemgau Arena zu sprechen. Herr Timo Gerhold stellte uns eine ansprechende Übersicht vor:
Die Gesellschafter der Chiemgau Arena GmbH (gegr. Mai 2022) sind, der SC Ruhpolding e.V. (51%) und die Gemeinde Ruhpolding (49%).
Die Aufgaben der Trainingsstätte für den DSV-Stützpunkt und des Landesstützpunkts des BSV für Nordisch /Biathlon sind die Durchführung von regionalen, nationalen und internationalen Veranstaltungen.
Auch die Erweiterung touristischer und sportlicher Angebote und die Unterstützung der Gesellschafter bei der Durchführung von Veranstaltungen gehören dazu.
Die Finanzierung war im ersten Geschäftsjahr mit Ein- und Ausgaben ca. 5 Mio. Euro und davon betrafen 75% des Haushalts den Biathlon Weltcup und ca. 25% den Ganzjahresbetrieb (davon sind 50% von der Trainingsstättenförderung des Bundes und des Landes abgedeckt).
Circa 50% des Ganzjahresbetriebs müssen durch die GmbH und öffentliche Zuschüsse erwirtschaftet werden z.B. Biathlon Weltcup, Ganzjahres Sponsoring, touristische Angebote, Firmenevents, Trainingsgebühren etc.
Der Geschäftsführer Timo Gerhold stellte die Chiemgau Arena auch als Motor der regionalen Wirtschaft dar, indem die CAR GmbH Arbeitsplätze in der Region sichert und schafft. Die starke Marke „Biathlon Ruhpolding“ kennt man europaweit und sie ist ein touristisches Alleinstellungsmerkmal und ganzjährig ein Magnet für Gäste aus nah und fern.
Rund 40 Wettkämpfe pro Jahr locken tausende Zuschauer, Athleten und Betreuer nach Ruhpolding und generieren Übernachtungszahlen im Ort und im Landkreis. Die wirtschaftlichen Aspekte für Gastbetriebe und Handel, mit Gewerbesteuer sind daher immens.
Für die Zukunft hat man sich als Ziel gesetzt den Trainingsstützpunkt und den Weltcup zu erhalten und leistungsstarker Partner der Gemeinde, der regionalen Wirtschaft und der örtlichen Vereine zu sein. Eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit dem Tourismus im beiderseitigen Interesse sei auch ein großes Ziel.
Dafür brauchen wir finanzielle “Robustheit“ und Unabhängigkeit der GmbH, Optimierung aller Kostenstellen, Erschließung neuer Geschäftsfelder und strategischer Partnerschaften und die Rückendeckung der Gemeinde. Sein Appell war: „Jede mit Augenmaß getätigte Investition in die Chiemgau Arena ist eine Investition in die Zukunft Ruhpoldings.“
Timo Gerhold als Geschäftsführer der GmbH und Herr Harald Stempfer als Aufsichtsratsvorsitzender der CA und Vorstand des SC Ruhpoldings standen dann den Anwesenden für alle Fragen und Kritikpunkte kompetent Rede und Antwort.
So wurden die Absagen (z.B. Alpencup) von geplanten Veranstaltungen hinterfragt und deren Auswirkungen für die Beherbergungsbetriebe.
Die CA GmbH möchte finanziell unabhängig von der Gemeinde werden und auch einiges zurückgeben, brauchen aber noch 1-2 Jahre dafür.
Die Teilnehmer der Versammlung zeigten sich überrascht von der Information im Organigramm, dass Bürgermeister Justus Pfeifer nicht mehr OK-Vorsitzender ist und dass nun Hermann Hipf diese Aufgabe übernommen hat.
Wolfgang Pichler meinte das die sportliche Veranstaltung Biathlon WC 2023 gut war, aber das Family Zelt nicht!
Harald Stempfer erklärte das der letzte WC unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen vorbereitet und durchgeführt wurde. In dieser Hinsicht seien die sportlichen und wirtschaftlichen Ergebnisse als großer Erfolg zu bewerten. In einigen Teilbereichen der Veranstaltung, wie z. B. IBU Family Bereich oder BUS-Shuttle, müsse man im nächsten Jahr einiges besser machen, erkannte Stempfer selbstkritisch an. Die Planungen dazu seien bereits angelaufen. Fürs nächste Jahr sind Neuerungen geplant wie z.B. ein VIP-Zelt das mit dem Thema: „Brauchtum, Kultur und Heimat“ bespielt wird.
Wolfgang Pichler fragte nochmal nach, wie man denn den Championspark hergeben könne, der doch zum Biathlon dazugehört?!
Woraufhin Hermann Hipf erklärte, dass die Kosten von 60 000.- EUR hierfür ausschlaggebend waren und ein privater Betreiber gefunden werden konnte.
Hermann Hipf bezog sich dann noch auf die enorm schwierigen Rahmenbedingungen beim letzten WC und betonte explizit das in dieser Situation Herr Stempfer als „Sanierer“ die richtige Hilfe war und Herr Gerhold mit seiner „Ruhe“ und Klarheit es möglich machten, dass man beruhigter alles angehen konnte.
Georg Niermeier vom SPD-Ortsverband stellte fest, dass hier alle das Beste für den Biathlon in Ruhpolding wollen. Wies noch auf die Begehung mit Sepp Parzinger den Landtagskandidaten der SPD am Freitag hin, fragte nach ob das Stammkapital der Gemeinde in der GmbH reicht und wie es mit der Bleientsorgung am Schießplatz ausschaut.
Herr Stempfer äußerte sich dazu, dass man festgestellt habe das man gut dasteht und 2-3 Jahre braucht um solide aufgestellt zu sein und dann auch wieder Investitionen möglich wären. Dazu konnten einige konkrete Ideen noch besprochen werden.
Um einen „grünen Fußabdruck“ zu bekommen müssen wir noch einiges tun und um die Entsorgungsvorschriften kümmert sich Herr Alois Reiter als Arena Leiter, mit allem wie Schutzanzüge und Masken mit dem Betriebsarzt.
Herr Anton Plenk meldete sich dann noch zu Wort und fragte nach der Zukunft des Skisprungs bzw. der Schanzen im Stadion. Worauf Harald Stempfer erklärte das die K 60 Schanze in Betrieb ist und gefördert wird und für die Nachwuchsarbeit braucht man noch eine 8 Meter Schanze.
Seit 2015 hat der Skiverband die großen Schanzen aus dem Schanzenkonzept rausgenommen und somit ist sie nicht mehr förderfähig. Der Bedarf war nicht mehr da.
Wir als SPD-Ruhpolding wünschen uns für die Zukunft weiterhin so engagierte Ruhpoldinger die sich in diesen Gesprächskreisen in den Monatsversammlungen aller Parteien zu Wort melden und somit für ein gutes Miteinander in unserem Dorf beitragen können.
Nach 3 Stunden intensiven Gesprächen bedankte sich Johannes Stief bei allen für den äußerst interessanten Abend, der einen umfangreichen Einblick in den Biathlon Sport Ruhpoldings gab.