Zukunft für Ruhpolding | Lebhafte Diskussion beim SPD-Stammtisch

27. Februar 2024

Die SPD hatte zu einem Stammtisch eingeladen. Unter der Überschrift „Zukunft für Ruhpolding“ wollte sie aus erster Hand erfahren was die Ruhpoldingerinnen und Ruholdinger bewegt, was ihnen wichtig ist und welche Erwartungen sie an die SPD haben.

Foto: Michael Haßlberger

Zu Beginn des gut besuchten Abends begrüßten der Vorsitzende Johannes Stief und Fraktionssprecher Johannes Hillebrand die Gäste und führten in den Abend ein. In der anschließenden Diskussion standen der Vorstand des Ortsvereins und die Fraktion Rede und Antwort, wobei die meisten Fragen und Kommentare an die Fraktion gerichtet wurden.

Es kamen viele Themen auf den Tisch. Es wurde gefragt wann endlich eine Entscheidung zu BRK-Gelände und Rettungsstation fällt. Ob die Ortsgestaltungssatzung z.B. hinsichtlich energetischer Anforderungen weiterentwickelt werde, und die Öffnungszeiten der Eishalle wurden hinterfragt. Weitere Fragen betrafen u.a. Rauschbergbahn, Kindergarten, Jugendtreff, Arbeit der Quartiersmanagerin und soziale Fragen, Kosten des Allwettersportplatz sowie die Erweiterung des Heizwerks. Des Weiteren wurde diskutiert, ob Ruhpolding sich in Zukunft die Dorflinie noch leisten kann / will.

Es wurde hinterfragt, warum in Verbindung mit den Kommunalunternehmen gesagt werde, „die Gemeinde hat damit nichts mehr zu tun“. Das stimme nicht, denn die Gemeinde sei der Eigentümer und hafte für die KUs zu 100 Prozent.

Auf Fragen zum Filitzgelände, antworte Hillebrand er denke der Wohnungsbau gehe im Frühjahr los, auch die Planungen für das „Betreute Wohnen' gehe voran. Anton Krutzenbichler ergänzte, bisher gäbe es knapp 40 Interessenten für eine Eigentumswohnung und auch an den Wohnungen in Bibelöd gäbe reges Interesse.

Des Weiteren wurde diskutiert warum Ingeborg Schmid, die erfolgreiche Leiterin des Holzknechtmuseum, Ruhpolding jetzt verlässt. Auch wurde kritisiert, dass das Holzknechtmuseum im Winterhalbjahr nicht geöffnet wird.

Es entspann sich eine längere Diskussion zu den Themen Chiemgau Arena, Schwimmbad und Saal.

Zuerst wurde nach der finanziellen Lage der Chiemgau Arena GmbH gefragt und was die Veränderungen für Ruhpolding bedeuten. Die Verschiebung des Trainingsbetrieb von der GmbH an das KU Gemeindewerke sei keine Kleinigkeit, dadurch liege die Haftung wieder allein bei der Gemeinde. Warum wird die Entscheidung nach weniger als zwei Jahren revidiert, müsse man die Risiken nicht vor einem Beschluss gründlich erörtern und abwägen? Warum wurden bisher keine weiteren Gesellschafter für die GmbH gefunden? Bereits bei Gründung der GmbH wurde dies von Anton Krutzenbichler im Gemeinderat angemahnt.

Dann ging es darum, wie der aktuelle Stand in Hinblick auf Saal, Vita Alpina und Freibad sei. Johannes Hillebrand berichtete, es werde eine Steuerungsgruppe eingesetzt, die solle im März die Arbeit aufnehmen. Ein externes Büro wird die Konzeptausschreibung für ein Hotel mit Saal erarbeiten. Diese soll offen, jedoch an Hand der Vorgaben erstellt werden. Er unterstrich: „Die SPD will, dass ein fairer Preis für das Kurparkgrundstück gezahlt wird, wir wollen es nicht verscherbeln. Wir brauchen das Geld für die Sanierung des Schwimmbads.“

Daran anschließend wurde diskutiert, ob Ruhpolding sich den Neubau eines Schwimmbads überhaupt leisten kann. Der Verkaufserlös des Kurparkgrundstücks könne nur einen Bruchteil der im vergangenen Jahr genannten Kosten von 25-30 Mio. EUR abdecken. Bedenken müsse man auch die aktuellen Kostensteigerungen.

Es wurde in Frage gestellt, warum ein neues Schwimmbad gebaut werden solle, anstatt Vita Alpina und Freibad zu sanieren. Die Gemeinderäte verwiesen auf die hohen Betriebskosten, die reduziert werden müssen.

Daraufhin gab es zahlreiche Nachfragen. „Wie hoch sind die Betriebskosten des Vita Alpina? Wie teilen sich die Betriebskosten auf (Personal, Energie, Wasser, …)? Wodurch werden die Kosten in die Höhe getrieben? Es wird immer nur von der Wasserfläche gesprochen, was ist mit anderen Faktoren, wie Fensterfront oder Deckenhöhe.? Nur wenn man die Kostentreiber kennt, kann man die richtigen Maßnahmen ergreifen. Mit welchen Maßnahmen können die Kosten reduziert werden?

Angemerkt wurde, dass es klare Kostenübersicht und eine solide Kostenkalkulation für Sanierung und Neubau brauche, dann könne eine Kosten-/ Nutzenabwägung getroffen werden. Nicht das für die Zinsen am Ende mehr bezahlt werden muss als für die Betriebskosten. Johannes Hillebrand erklärte, nach vielen Gesprächen mit den Menschen in Ruhpolding, sei sein Ziel eine Sanierung des bestehenden Bades.

Nach fast 4-stündiger Diskussion ging ein interessanter Abend zu Ende, die gemeinsame Diskussion wird sicherlich weitergehen.

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